Typisch! Der Macher vom Jesuscenter
Wenn Holger Mütze am späten Vormittag die Tür zum Jesus-Center öffnet, schaut er auf eine Schlange von älteren Menschen, Wohnungslosen, Drogenabhängigen und Anwohnern. Vor allem Männer, aber auch Frauen kommen zu diesem Ort mitten im Schanzenviertel. Im „Café Augenblicke“ gibt der Geschäftsführer gemeinsam mit zwanzig ehrenamtlichen Helfern Essen aus. Außerdem gibt es Kleidung und vor allem Zuspruch.
Darüberhinaus hilft das Jesus-Center zwanzig, jungen Flüchtlingen dabei, in Hamburg anzukommen, zum Beispiel bei Behördengängen und mit Wohnraum. Alle sind nach der Flucht aus ihren Heimatländern in schwierigen Lebensphasen, müssen traumatische Erlebnisse verarbeiten und sich integrieren.
Ausgleich findet Holger Mütze zu Hause am Segeberger See. An jedem Morgen schwimmt er oder wenn es zu kalt ist geht er mit dem Kanu aufs Wasser.
Autor Veit Bentlage und Kameramann Ralf Heinze tauchen ein in eine Welt von der viele nichts wissen wollen. Armut aber und das zeigt diese Reportage, ereilt auch im reichen Deutschland immer mehr Menschen. Darüber regt sich der sonst so ruhige und verständnisvolle Holger Mütze auf. „Während die Banken mit krummen Geschäften Milliarden verdienen kommen immer mehr Menschen zu uns, die sich neben einem Dach über dem Kopf kaum noch etwas leisten können.“, so der Macher vom Jesuscenter.

„Das Wohl eines Staates verkennt man am Umgang mit den Ärmsten,“ so Holger Mütze weiter.

Erstsendung: 13. Dezember 2018