Wie geht das? Immer im Kreis – Papierrecycling
Jeder kennt die blaue Tonne. In Deutschland werden 75 Prozent des Altpapiers recycelt. Bei Steinbeis Papier in Glückstadt an der Elbe wird der Inhalt der blauen Tonnen sortiert und zu neuem Papier verarbeitet. Im Stundentakt verlassen 75 Kilometer lange und sechs Meter breite Papierrollen die Hallen. Auf DIN A4 zurechtgeschnitten kommen sie in den Handel.
Frank Wenig ist für eine der 100 Meter langen Papiermaschinen bei Steinbeis verantwortlich. Eigentlich ein Kontrolljob. Doch wenn die Papierbahn reißt, wird es hektisch.
Dagegen geht es bei Haike Gerdes-Franke in Lübeck beschaulich zu. In ihrem Kunstbetrieb Pappagena zeigt die pensionierte Kunstlehrerin Interessierten den Umgang mit Papier und Pappe. Wenn sie aus alten Zeitungen neues Papier schöpft, kommen am Tag nur wenige Bögen zusammen.
Und Papierrecycling verändert sich. Immer mehr Pappen, Reste von Online Bestellungen, landen in der blauen Tonne. Das braune Papier recycelt die Papierfabrik Meldorf zu neuem Verpackungsmaterial. Das Unternehmen aus Tornesch hat ein Verfahren entwickelt, Papier aus Gras herzustellen. Dafür tüfteln Birgit Nauenburg und Laura Michaelis im Labor ständig an der Rezeptur. Rückschläge nicht ausgeschlossen.
Durchschnittlich wird jedes Blatt siebenmal wiederverwendet bevor es als Toilettenpapier endet.
Wie werden Papierreste wieder zu weißem Büropapier? Wie wird Altpapier gereinigt? Was passiert in den Maschinen einer Papierfabrik?
Diesen Fragen sind Autor Jon Mendrala und Kameramann Christoph Neubert nachgegangen.

Erstsendung: 5. Dezember 2018