Wie geht das? Unter Strom – Energie für die Metropole
Plötzlich ist das Radio aus und das Summen des Kühlschranks verstummt, der Computerbildschirm ist schwarz und das Telefon bleibt tot. Kein Strom – wohl jeder hat so etwas schon einmal erlebt. Im Sommer 2018 legten Stromausfälle weite Teile Hamburgs und Schleswig-Holsteins lahm – und das über Stunden.
Bei Stromnetz Hamburg schrillen dann die Alarmglocken. In der Leitstelle, die für die Zuverlässigkeit des 28 000 Kilometer langen Stromnetzes der Stadt verantwortlich ist, tun die Mitarbeiter alles, um die Unterbrechung zu lokalisieren. Messwagen rücken aus und überprüfen in der betroffenen Region die Leitungen, die zumeist unterirdisch verlegt sind. Ist die Stelle gefunden, wird sie schnellstmöglich repariert. Maximal 45 Minuten soll so eine Unterbrechung dauern, das ist das Ziel aller Mitarbeiter. Im Durchschnitt ist ein Hamburger Haushalt neun Minuten im Jahr ohne Strom, im bundesweiten Vergleich ein Spitzenwert.
1,1 Millionen Haushalte versorgt das Unternehmen mit Energie. Dazu kommen Großverbraucher wie Aurubis, der Flughafen oder auch die Fußballarenen des FC St Pauli und des HSV. Fällt zum Beispiel in der Trimet Aluminiumhütte der Strom für die Schmelzöfen aus, dauert es ein Jahr, bis alles wieder normal läuft.
Für diese Reportage begleitete Kamerassistent André Bombach zwei Kontrolleure sogar auf Hamburgs höchsten Strommast. Atemberaubende Bilder zeigen, wie die Mitarbeiter in schwindelerregender Höhe ihrer Arbeit nachgehen. Die große Herausforderung dieses Filmes war, etwas unsichtbares fühl und erlebbar zu machen. Dafür drehte das Team um Autor Sebastian Rieck und Kameramann André Wawro im Miniaturwunderland und in einem abgedunkelten Haus.
Ton und Höhenkamera: André Bombach
Erstsendung: 30. Januar 2019